Erfolgreiches digitales Gespräch mit Nortrud Semmler von der Initiative S7 Ost Plus

Am Mittwoch den 25.11.2020 lud der Ortsverband Höhenkirchen-Siegertsbrunn zum digitalen Gespräch mit Nortrud Semmler, ihres Zeichens Pressesprecherin und Mitglied der Initiative S7 Ost Plus. Mit großem Interesse verfolgten 24 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus verschiedenen Gemeinden ihre Ausführungen zur S-Bahn Strecke zwischen Neuperlach Süd und Kreuzstraße.

Die Initiative S7 Ost Plus setzt sich seit 2013 für eine Taktverdichtung bis Kreuzstraße, den zweigleisigen Ausbau und Barrierefreiheit auf allen Bahnhöfen entlang der Strecke ein. Zu ihren Erfolgen zählen u.a. eine gute Verhandlung bei der Tarifreform für die weiter draußen liegenden Gemeinden und das Ende der Leerfahrten zwischen Kreuzstraße und Höhenkirchen-Siegertsbrunn. Unter den Mitgliedern finden sich auch Experten in Form eines Eisenbahningenieurs und eines Verkehrsplaners. So bietet die Initiative einen fundierten Wissenstand, was auf der S-Bahnstrecke möglich und nötig ist.

Besonders interessiert waren alle Teilnehmenden an der Frage des zweigleisigen Ausbaus, der ja auch in Höhenkirchen-Siegertsbrunn immer wieder thematisiert wird. Der Ausbau inklusive Taktverdichtung (10 minütig bis Höhenkirchen-Siegertsbrunn, 20 minütig bis Kreuzstraße) steht schon lange zur Diskussion. Nortrud Semmler betonte ausdrücklich, dass weder eine Tieferlegung des Bahnhofs in Höhenkirchen-Siegertsbrunn noch ein zweigleisiger Ausbau die Lösung für unser Verkehrsproblem sei und die Gemeinde dringend an einem generellen Mobilitätskonzept arbeiten müsse. Sie machte aber klar, dass ein zweigleisiger Ausbau nicht zu mehr, sondern zu weniger Schrankenschließzeiten führen wird. Das derzeitige minutenlange Warten auf den Gegenzug würde dann entfallen. Die Erneuerung der Signalanlagen würde zudem dazu führen, dass die Schrankenschließungen zeitlich geringer ausfallen. Auch die Zunahme von Lärmemission im Zuge eines Ausbaus bestünde nicht, da nicht einfach ein weiteres Gleis zu den veralteten, sondern komplett neue, den aktuellen Lärmemissionswerten angepasste, Gleise verlegt würden.

Weiter berichtete sie von Gesprächen im Landtag und mit Verkehrsministerin Schreyer, welche den Ausbau der S7 Strecke auf ihre Prioritätenliste gesetzt habe und einen Planungsauftrag an die Deutsche Bahn geben wolle. Die in der Diskussion angebrachten Zweifel, dass die geplante Fertigstellung bis 2028 erfolgen kann, teilt auch Frau Semmler. Jedoch hält sie es für außerordentlich wichtig, ein zeitliches Ziel zu verfolgen und damit auch Politikerinnen und Politiker an ihre Versprechen zu erinnern. Die Gefahr, dass das Vorhaben sonst scheitert, sei einfach sehr groß.

Auch entspann sich die Diskussion um die derzeit in der Presse nachzulesende Idee der Münchner S-Bahn-Initiative Qualität (SIQ), S-Bahnen in Ottobrunn auf der eingleisigen Strecke abzukoppeln und wenden zu lassen. Dies stieß bei keinem der Zuhörerinnen und Zuhörer auf Verständnis und würde auch einer Prüfung nicht standhalten, so Nortrud Semmler. Zu einer Zusammenarbeit zwischen beiden Initiativen sei es leider bislang nicht gekommen.

Am Ende der einstündigen Veranstaltung richtete Nortrud Semmler auch das Wort an die anwesenden Gemeinderäte und Gemeinderätinnen. Es sei wichtig, dass sich Gemeinden, wie es bereits Aying und Neubiberg tun, hinter die Initiative stellen und in ihrer Planung einen zweigleisigen Ausbau immer mit bedenken.

 

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Schlagwörter: Mobilität ÖPNV Verkehrspolitik


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