„Gärten des Grauens“: HöSi-Grüne gegen Schottergärten

Die Fraktion von Bündnis90/Die Grünen im Gemeinderat schlägt ein Verbot von Schottergärten in Höhenkirchen-Siegertsbrunn vor; Denn was für einige Gartenbesitzer:innen zunächst pflegeleicht erscheint, hat erhebliche Nachteile für die Biodiversität und Mikroklima.


Schottergärten waren bisher durch die Bayerische Bauordnung verboten. Bei deren jüngster Reform zum Oktober wurde die präzise Regelung jedoch durch allgemein gehaltene Formulierungen ersetzt und damit faktisch gekippt. Um zu verhindern, dass die Zahl der umwelt- und klimaschädlichen Gärten in Höhenkirchen-Siegertsbrunn zunimmt, schlagen die Grünen vor, ein Verbot etwa über eine Klimaanpassungssatzung zu erlassen. „Oberhaching hat hier bereits vorgelegt – dort sind die „Gärten des Grauens“ weiter nicht erlaubt“, sagt Ko-Fraktionssprecherin Dorothee Stoewahse. „Wir bitten die Verwaltung deshalb, hier gleichfalls tätig zu werden und einen entsprechenden Entwurf vorzulegen – zugunsten des Mikroklimas und der Biodiversität.“
Die versiegelten Flächen, die mit Vlies und Folie abgedichtet sind, behindern das natürliche Versickern von Regenwasser, was zum Austrocknen der Böden führt. Darüber hinaus macht die fehlende Luftzirkulation das Bodenleben unmöglich. Schotter heizt sich bei Hitze zudem viel stärker auf als Pflanzen, die zusätzlich das Mikroklima durch Verdunstung abkühlen. Der Temperaturunterschied zwischen grauen Steinen und grünen Gärten kann mehrere Grad betragen. Nicht zuletzt finden Insekten und Kleintiere im Schotter keinen Lebensraum, was sich negativ auf die Biodiversität auswirkt.


Die Annahme, mit Schottergärten weniger Arbeit zu haben, trifft übrigens meist nicht zu. Algen, Unkraut und Laub führen dazu, dass der Schotter regelmäßig und aufwändig gereinigt werden muss. „Höhenkirchen-Siegertsbrunn ist seit fünf Jahren Klimaschutzgemeinde“, sagt Dorothee Stoewahse. „Wir wollen als Gemeinde aktiv gestalten: durch Schatten und Verdunstung, biologische Vielfalt und gute Versickerungsmöglichkeiten auch bei Starkregen.“