Vorstellung Anbau des Gymnasiums und Beschluss für mehr Bürgerinformation

Gymnasiumanbau mit grünem Klassenzimmer und Photovoltaik

Auf großes Bürger:innen-Interesse stieß der Erweiterungsbau des Gymnasiums, dessen Pläne erstmals im Gemeinderat vorgestellt wurden. In dem bis auf den letzten Platz besetzten Ratssaal zeigte das Architekturbüro die Skizzen für die verschiedenen Etagen, vom Proberaum für die Musikensembles der Gemeinde im zweiten Untergeschoss über den großen, barrierefrei angelegten Saal für 540 Zuschauer:innen mit seiner 120 Quadratmeter großen Bühne, der nicht nur für schulinterne Zwecke, sondern auch für öffentliche Veranstaltungen genutzt werden soll. In den Obergeschossen werden 13 Klassenräume und Fachräume und ein Proberaum für die Schule untergebracht, eine große Terrasse wird als grünes Klassenzimmer genutzt und steht auch während der Pausen zur Verfügung. Zusätzlich entsteht eine Einfachturnhalle, die auch Vereinen offen steht.
Die Schule, die mit dem Anbau für maximal 1440 Schüler:innen ausgelegt ist, wird nach Fertigstellung über 5000 Quadratmeter Pausenfläche verfügen, nur knapp mehr als die drei Quadratmeter, die pro Schüler:in gesetzlich vorgesehen sind. Die Flächen werden vorwiegend an der Ostseite der Schule Richtung Leonhardikirche geschaffen. Dort sollen die Sportflächen mit einem Beachvolleyballfeld aufgewertet werden, außerdem soll es Sitzplätze und Baumpflanzungen zur Beschattung geben. Insbesondere bei der Beschattung fordern wir Nachbesserungen. Durch die zunehmend heißen Sommer brauchen die Schüler:innen mehr Schattenflächen. Laubbäume wirken sich zudem positiv auf das Mikroklima aus.
Die Mensa wird aus der jetzigen Aula in einen Zusatzbau verlegt, der in dem Durchgang (am jetzigen Eingang zur Sporthalle) entstehen soll, und in den Innenhof reicht. Dieser wird für das Mittagessen der Schüler:innen mit Tischen und Stühlen bestückt.
Südlich des Kirchenweges wird ein umzäunter Sportplatz angelegt, der mit großzügigen, ökologisch wertvollen Heckenpflanzungen gegen Süden und Osten hin abgegrenzt wird. Unser bereits mehrfach geäußerter und auch von der Verwaltung unterstützter Wunsch, alle Sportflächen auch am Nachmittag und Abend für die Allgemeinheit zu öffnen, wurde leider vom Zweckverband weiterhin zurückhaltend aufgenommen. Hier müsse die Lärmbelästigung geprüft werden, hieß es. Wir Grünen sind der Meinung, dass die Sportflächen wichtige Freizeitmöglichkeiten für Jugendliche sind, die vor allem im Zentrum und Osten des Ortes viel zu wenig Angebote finden.

Die vor allem für die Blaskapelle geplanten Proberäume von >200 Quadratmetern samt Technik im Untergeschoss, die ausdrücklich auch von anderen Musikensembles im Ort genutzt werden sollen, werden nach Schätzungen von 2021 rund 3,6 Millionen Euro kosten. Angesichts der extrem angespannten Finanzsituation der Gemeinde, allein für 2023 müssen zehn Millionen Euro Schulden aufgenommen werden, warnen wir Grüne, dass die zu erwartenden Steigerungen bei den Baukosten den Finanzrahmen sprengen. Die Forderung von Fraktionsmitgliedern, die Planungen grundsätzlich auf den Prüfstand zu stellen, wurde von den anderen Parteien abgelehnt.

Das ursprünglich auf dem Parkplatz vor der Schule geplante Parkdeck, für das Bäume gefällt werden müssten, wird es so glücklicherweise nicht mehr geben. Seitens der Schule sah man für eine Erweiterung der Stellplätze keinen Bedarf. Die Pläne wurden mehrheitlich abgelehnt. Wir sind der Meinung, dass angesichts der zentralen Lage direkt an der S-Bahn auf die acht nach Stellplatzschlüssel vorgesehenen zusätzlichen Parkplätze ohne weiteres verzichtet werden kann. Daher soll auch die Stellplatzsatzung im Bereich Schulen angepasst werden.

 

Errichtung des Bürgerinformationssystems beschlossen

Weiteres Thema im Rat waren Pläne der Verwaltung, der Öffentlichkeit über ein Bürgerinformationssystem ausführlichere Sitzungsunterlagen zur Verfügung zu stellen. Wir Grünen unterstützen diese Pläne, da die Bürger:innen ein Recht auf Informationen haben, dass der Gemeinderat einlösen muss. Ziel ist, den Sachvortrag samt Beschlussvorschlag im Vorfeld zu veröffentlichen. Ebenso werden nach Genehmigung die Protokolle im Nachgang der Sitzungen veröffentlicht. Das Bürgerinformationssystem soll prominent auf der Webseite der Gemeinde platziert werden.

 

 

Für die Fraktion: Dorothee Stoewahse

Die namentlich gekennzeichneten Beiträge stellen eine Auswahl der Tagesordnungspunkte dar und spiegeln die subjektive Sicht der schreibenden Räte und Rätinnen wieder. Die weitere Berichterstattung findet sich in der Tagespresse und im Gemeindeblatt. Öffentliche Beschlüsse werden zukünftig auch im Bürgerinformationssystem einsehbar sein.

 

 

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Schlagwörter: Blaskapelle Bürgerinformation Gymnasium


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