Intensive Diskussion um Vorentwurf Bebauungsplan „Kindergarten Pfiffikus“
Der Gemeinderat diskutierte lange und kontrovers über Gestaltung und Bauhöhe im Vorentwurf des Bebauungsplans für den Neubau des Kindergarten Pfiffikus.
Für uns Grüne ist vor allem der Entwurf einer zweispurigen Hol- und Bringzone nicht sinnvoll. So nötig eine Entlastung beim Hol- und Bringverkehr auf der Englwartinger Straße auch ist, so zweifelhaft sehen wir die angedachte Autozone vor dem Eingang des Kindergartens. Das Konzept einer „kiss and ride“ Zone nach amerikanischen Vorbild halten wir für Kinder unter 6 Jahre für überhaupt nicht umsetzbar. Somit würde diese Zone am Ende doch zu einer reinen Halte- und Parkzone werden. Gleichzeitig müssten Eltern, die mit ihren Kindern per Fahrrad oder zu Fuß kommen diese Zone erst überqueren, bevor sie in das Gebäude gelangen können.
Für uns ist klar: das Verkehrsproblem vor dem Kindergarten lässt sich nicht lösen durch attraktive Anfahrts- und Parkmöglichkeiten. Hier müssen andere Wege beschritten werden. So ließe sich zumindest das möglicherweise aufkommende Anwohnerparken für die geplanten Wohnungen oberhalb des Kindergartens durch zeitbegrenztes Parken vermeiden. Schließlich sind für die Mieter:innen Tiefgaragenplätze vorgesehen.
Daher ziehen wir eine attraktive Anfahrtszone für den Radverkehr inklusive großzügiger Stellplätze für Radl und Anhänger und einer kleinen Anzahl Parkplätze vor.
Vorstellung Bedarfsplanung Betreuungsplätze bis 2025
Der AK Kind und Familie stellte zusammen mit Frau Lang-Kniesner von der Gemeindeverwaltung den Bedarfsplan für die Betreuungsplätze in der Gemeinde vor. Mit einer ausführlichen und fundierten Auswertung konnten sie genau zeigen, wo Handlungsbedarf besteht.
Zu folgenden Ergebnissen kommt die Bedarfsplanung:
- Bei den Krippenkindern fehlt ca. eine Gruppe um allen Bedarf zu decken. Hier besteht also mehr Raumbedarf.
- Bei den Kindergartenkindern gibt es zwar genug Gruppen, diese können aber wegen Personalmangel nicht alle voll belegt werden.
- Bei den Grundschulkindern können zwar alle Kinder in eine der vier Formen der Betreuung (Hort, Mittagsbetreuung, offene und gebundene Ganztagsschule) gehen. Allerdings bleibt die Frage offen, ob dies auch immer das gewünschte Format ist oder Eltern aus Not auf weniger passende Formate zurückgreifen.
Aktuell für dieses Jahr ist die Situation entspannter als in den Vorjahren, allerdings bedeutet dies nicht, dass alle Kinder einen Platz bekommen haben. Zwar sind die Rechtsansprüche wohl erfüllt, eine Warteliste besteht dennoch. Diese, so hofft Frau Lang-Kniesner, könne über das Jahr abgebaut werden.
Wir sagen dem AK Kind und Familie und Frau Lang-Kniesner ganz herzlich Dank für diese Arbeit, die uns weiterhelfen wird, die Betreuungssituation im Ort zu verbessern.
Mehr Ganztag in den Grundschulen
In der Bedarfsplanung zeigte sich auch, dass der Bedarf für gebundenen Ganztag angestiegen ist. 46% aller Befragten gaben an, Interesse an einem solchen Platz zu haben. Im Vorjahr waren es noch 24%. Dies deckt sich auch mit den aktuellen Schulanmeldungen für die gebundene Ganztagsklasse in der Erich Kästner-Schule.
Mit Blick auf diese Zahlen und den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2025 beschloss der Gemeinderat daher, die Öffnung einer zweiten gebundenen Ganztagsklasse an der Erich Kästner-Schule zu ermöglichen. Die Sigoho-Marchwart Grundschule plant indes ab dem Schuljahr 2022/23 eine offene Ganztagsbetreuung anzubieten.
Für die Fraktion: Janine Schneider
Die namentlich gekennzeichneten Beiträge stellen eine Auswahl der Tagesordnungspunkte dar und spiegeln die subjektive Sicht der schreibenden Räte und Rätinnen wieder. Die weitere Berichterstattung findet sich in der Tagespresse und im Gemeindeblatt. Öffentliche Beschlüsse werden bald auch im Bürgerinformationssystem einsehbar sein.
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