Grundwasserstand ist zu niedrig

Trotz des vielen Regens im Frühjahr klingeln beim Wasserwerk in Höhenkirchen-Siegertsbrunn derzeit die Alarmglocken. Der Grundwasserstand ist innerhalb der letzten anderthalb Jahren um 2,5 Meter gesunken und liegt damit derzeit auf dem Rekordtief des Jahrhundertsommers 2003. Die Situation ist ernst, denn schon jetzt ziehen die Brunnen bei der Wasserförderung Sand mit an die Oberfläche, der die Pumpen verschleißt und das Wasserbecken verunreinigt. Sollte der Pegel um weitere vier Meter fallen, pumpen die Maschinen ins Leere und Höhenkirchen-Siegertsbrunn sitzt auf dem Trockenen.

„Wenn wir von einer Absenkung von zwei Metern im Jahr ausgehen, ist Brunnen 1 im Jahr 2025 nicht mehr nutzbar“, sagte ein Wasserwerksmitarbeiter bei der Präsentation im Rat. Auch die positivere Annahme einer Absenkung um 0,5 m/Jahr bedeutet für Brunnen 1 im Jahr 2031 das Aus. Die Gemeinde plant deshalb kurzfristig den Bau eines dritten, tieferen Trinkwasserbrunnens auf Höhenkirchner Gebiet. In Kürze starten Probebohrungen, die Bauarbeiten beginnen voraussichtlich 2025. Ob durch die dritte Bohrung Abhilfe geschaffen wird, muss sich noch zeigen. An dem Grundwasserlauf, der aus dem Mangfall-Gebiet gespeist wird, hängen zahlreichen Gemeinden und auch die Stadt München. Langfristig wird über einen vierten Brunnen an einem anderen Wasserlauf nachgedacht werden müssen.

Der Pro-Kopf-Verbrauch wertvollen Trinkwassers in Höhenkirchen-Siegertsbrunn liegt bei 130 Liter pro Tag und damit knapp über dem deutschlandweiten Durchschnitt. Es gilt mehr denn je: Wassersparen ist Pflicht, zum Beispiel durch Durchlaufbegrenzer, im Baumarkt für 10 Euro zu haben. Einfach vor den Wasserhahn geschraubt, können sie die Wasser-, Energie- und Abwasserkosten um die Hälfte reduzieren. Der Ausschuss beschloss vor allem eine vermehrte Öffentlichkeitsarbeit und einen Notfallplan für den Fall weiteren drastischen Absinkens des Pegels. Auch die Möglichkeit des Umbaus auf einen Wasserkreislauf am Brunnen in Höhenkirchen soll überprüft werden. Die bisherige Praxis, dass Pool-Besitzer über die Feuerwehren billigeres Bauwasser zur Swimmingpool-Befüllung nutzen können, wurde vom Ausschuss einstimmig abgeschafft.

 

Regentonnen-Bestellaktion für alle Bürger:innen

Um Wasser im Garten zu sparen, haben die Gemeinde und unsere Umweltbeauftragte Dorothee Stoewahse außerdem eine Regentonnen-Bestellaktion ins Leben gerufen, die im Juli im Gemeindeblatt vorgestellt werden soll. Interessierte Bürger:innen können sich an einer Sammelbestellung von hochwertigen, plastikfreien Regentonnen für die Gartenbewässerung beteiligen. Die Tonnen werden im Großgebinde an den Bauhof geliefert und von dort auf kurzem Weg verteilt.

 

Veranstaltungstipp:

Umweltexperte, BUND-Kreisvorsitzender und Grüner Landtagsabgeordneter Christian Hierneis spricht am 11. Juli auf Einladung der örtlichen BUND-Gruppe zum Thema Wasser. Beginn der Veranstaltung im katholischen Pfarrzentrum ist 19.30 Uhr.

Auf dem Straßenfest der Gemeinde am 25. Juni informiert die Gemeinde zudem mit einer Wanderausstellung des Umweltministeriums über das Thema Wasser und Wassersparen.

 

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Schlagwörter: Grundwasser Wasser Wasserwerk


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