Umweltausschuss gibt grünes Licht für die erste Fahrradstraße in Höhenkirchen-Siegertsbrunn
Der Umwelt-, Energie und Verkehrsausschuss beschäftigte sich mit der weiteren Planung zum Rad- und Fußwegkonzept.
Einstimmig gab der Ausschuss grünes Licht für die Umwidmung der Sportplatzstraße in eine Fahrradstraße. Die momentane Situation ist vor allem für die vielen Kinder, die zu den Sportstätten fahren, inakzeptabel. Mit einer Fahrradstraße bekommen sie mehr Rechte und Raum im Straßenverkehr. Damit kann einer höhere Sicherheit hergestellt werden. In der geplanten Fahrradstraße wird Autofahren weiterhin bei Tempo 30 möglich sein, hier haben Fahrräder aber Vorrang. Sie dürfen auf dieser Straße auch nebeneinander fahren. Natürlich darf hier auch überholt werden, mit dem gesetzlich vorgeschriebenen Abstand von 1,50m. Das Parken von Autos am Straßenrand bleibt ebenfalls möglich, ist allerdings nur auf festgelegten Stellplätzen erlaubt. Um die Sicherheit an der Sportplatzstraße darüber hinaus zu erhöhen bat unsere Fraktion außerdem, die Beleuchtung zu verbessern und einen durchgehenden, sicheren Fußweg zu schaffen.
Weitere Maßnahmen:
- Bei der Neuplanung des Knotenpunktes Münchner/Ottobrunner Straße wurden Radfahrende nicht berücksichtigt. Ein Wechsel auf den Radweg an der Münchener Straße ist nur mit ungesichertem kreuzen der Fahrbahn oder regelwidrig über den Fußweg möglich. Diese Situation soll sich nun durch den Zusatz „Rad frei“ etwas verbessern, bis langfristig eine größere Lösung an dieser Stelle geschaffen wird. Ebenso bat unsere Fraktion zu prüfen, ob eine Beschilderung „Vorsicht Radfahrer“ an der Kreuzung angebracht werden kann. Gemeinderätin Janine Schneider sieht darin zumindest eine leichte Verbesserung. Kein Verständnis hat sie dafür, dass bei der Planung der noch recht neuen Kreuzung Fahrräder überhaupt nicht bedacht wurden und so eine gefährliche Situation geschaffen wurde.
- Die Einmündung Rosenheimer in die Miesbacher Straße wird nun etwas sicherer. Dort wird ein Parkverbot erlassen, um Fußgänger*innen, insbesondere Schulkindern, eine sicherere Querung zu ermöglichen. Ob zusätzlich eine Querungshilfe geschaffen wird, wird noch geprüft.
- Auf dem Kirchenweg kommt es immer wieder zu Problemen. So mangelt es manchmal an Rücksichtnahme gegenüber anderen Nutzer*innen. Einige Autofahrer*innen befahren illegal den Kirchenweg. Dabei ist die Lage klar: Der Kirchenweg ist ein gemeinsamer Fuß- und Radweg, auf dem ausschließlich forst- und landwirtschaftlicher Verkehr frei ist. Um an die Nutzung des Weges durch drei Parteien zu erinnern, werden nun Piktogramme auf dem Weg angebracht. Über eine Lösung bezüglich der illegalen Autofahrten wurde ebenso diskutiert und mehrheitlich beschlossen, testweise zwei Pfosten aufzustellen.
Ein dritter Brunnen zur Sicherung der Trinkwasserversorgung
Damit dieTrinkwasserversorgung auch weiterhin gesichert ist, soll einer dritter Brunnen die beiden Brunnen aus den 1960ern und 1980ern entlasten. Die geologische Prüfung ergab, dass der geplante Standort zwischen den bestehenden Brunnen geeignet ist. Dass der dritte Brunnen in direkter Nähe zu den anderen entstehen soll, hängt mit dem klaren Standortvorteil im bereits bestehenden Schutzgebiet zusammen, da kein neues Schutzgebiet ausgewiesen werden muss. Damit die Brunnen sich nicht gegenseitig negativ beeinflussen, wird wie bisher das Wasser entweder im Wechsel oder gleichzeitig bei geringerer Abschöpfung gefördert.
Der Grundwasserpegel (Messstandort Siegertsbrunn 2) hat aktuell einen Tiefstand wie 1972/73 und liegt bei 549,73m ü NN bzw. bei 32,27m unter Gelände. Schwankungen sind über die Jahre durchaus normal, dennoch kann man eine sinkende Niederschlagsmenge beobachten, die sich direkt auf das Grundwasser auswirkt. Ob aufgrund des Klimawandels in unserer Region immer weniger Niederschlag oder vermehrter Starkregen vorkommen wird, kann momentan nicht sicher prognostiziert werden. Daher wird für die langfristige Sicherung der Trinkwasserversorgung zu prüfen sein, ob an einem anderen Standort noch ein vierter Brunnen entstehen muss.
Für die Fraktion: Janine Schneider
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