Höhenkirchen-Siegertsbrunn beschafft ökologisch-sozial

 

Ökologisch-nachhaltige Beschaffungsrichtline beschlossen

Der Umweltausschuss der Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn hat unseren Antrag auf die Erstellung einer Beschaffungsrichtlinie einstimmig angenommen und eine weitreichende Richtlinie für kommunale Beschaffungen beschlossen.

Damit wird die Gemeinde, also Rathaus, Bauhof, Wasserwerk, Schulen, Kindergarten und Seniorenzentrum, ab sofort die Grundsätze zur nachhaltigen und regionalen Beschaffung berücksichtigen und die Ausschreibungen entsprechend anpassen. Die Umsetzung soll schrittweise erfolgen, von Papier, Büroartikeln, Reinigungsprodukten über Catering und Biolebensmitteln in den Einrichtungen bis hin zu Dienstkleidung, Büromöbeln, IT-Ausstattung, Kraftfahrzeugen und Baudienstleistungen.

Wir Grünen bedanken uns bei der Verwaltung, insbesondere bei der Klimamanagerin Constanze Neumann, für die detailliert ausgearbeitete Beschaffungsrichtlinie. Jedes Jahr beschaffen Kommunen in Deutschland Waren und Dienstleistungen im Wert von 175 Milliarden Euro, ein ungeheures Potenzial, um ökologisch-sozial nachhaltige und regionale Einkäufe zu fördern. Im Landkreis München gibt es unseres Wissens keine derart ausgereifte Richtlinie. Die Klimaschutzgemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn geht hier voran und bietet eine hervorragende Orientierungshilfe für die Verwaltung.

Dabei muss „bio“ und „nachhaltig“ nicht unbedingt teurer sein: Wichtig ist es, den Lebenszyklus eines Produktes zu betrachten, also Lebensdauer, Qualität und Reparierbarkeit. Es gibt genügend einfache Maßnahmen, die sofort umgesetzt werden können und auch bereits umgesetzt wurden. Diesen Weg müssen wir weiter gehen und auch den Punkt „Regionalität“ nicht aus den Augen verlieren.

Zu loben sind dabei die Bemühungen des Caterers für Gemeindekindergarten und Erich-Kästner-Grund- und Mittelschule zur weitreichenden Umstellung auf Bio. Auch im Seniorenzentrum besteht Potenzial; Hier setzen wir Grünen uns dafür ein, dass die Gemeinde dem Seniorenzentrum bei der Verpflegung seiner Bewohnerinnen und Bewohner finanziell stärker unter die Arme greift.

 

Förderprogramm zur Energieeinsparung

Beschlossen wurde außerdem das auf einen Antrag der SPD-Fraktion hin entwickelte Förderprogramm zur Energieeinsparung und Erschließung erneuerbarer Energien. So unterstützt die Gemeinde künftig folgende Maßnahmen in Privathaushalten:

  • Mini-Photovoltaikanlage
  • Dämmung (Fassade und Dach) bei Einsatz von Naturbaustoffen/ Recyclingbaustoffen
  • Begrünung (Dach- und Fassade)
  • Regenwassernutzung (Zisternen), Bewässerung u./ od. Toilettenspülung
  • Grauwassernutzung, Bewässerung u./ od. Toilettenspülung
  • Entsiegelung von geteerten / asphaltierten / betonierten und Umwandlung von Schottergärten in naturnahe Gärten
  • Bio-Kompostierung
  • Fahrradanhänger
  • Artenschutz am Gebäude (Nisthilfen)

Zusätzlich wird eine Sonderförderung für Vorzeigeprojekte mit außerordentlichem Umwelt-, und Klimaschutzcharakter gewährt. Die Fördersumme beträgt in diesem Jahr 40.000 Euro, 2023 sind 50.000 Euro im Haushalt vorgesehen. Für das Jahr 2022 können Förderanträge auch rückwirkend gestellt werden. Entsprechende Formulare gibt es bei der Gemeinde.

 

Windräder im Höhenkirchner Forst

Gut im Zeitplan liegt das Vorhaben der Gemeinde, gemeinsam mit Egmating und Oberpframmern drei Windräder im Höhenkirchner Forst zu errichten. Noch im Dezember dieses Jahres sollen die Genehmigungsunterlagen im Landratsamt eingereicht werden, berichtet der beauftragte Ingenieur Robert Sing. In einem Jahr sind die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen, dass Bürger Anteile an den Windrädern erwerben können, Baubeginn ist im Frühjahr 2024. Im Winter 2024 werden sich – wenn alles gut geht – die drei Windräder im Höhenkirchner Forst drehen. Wir Grünen begrüßen den Fortschritt und hoffen, dass Genehmigung und Bauarbeiten reibungslos umgesetzt werden können.

 

Baumgesundheit im Gemeindegebiet

Nicht gut steht es angesichts von Sommerhitze und -trockenheit um viele Bäume im Gemeindegebiet. Auch mit bloßem Auge sind abgestorbene Äste und lichte Baumkronen zu erkennen, der Einsatz von Streusalz auch von Privatpersonen im Winter belastet die Bäume zusätzlich. Angesichts von umfangreichen Versäumnissen vergangener Jahre benötigen die Kolleginnen und Kollegen des Bauhofes Unterstützung von Fremdfirmen, um Totholz zu beseitigen und die Bäume durch Beschnitt fit für das nächste Jahr zu machen. Angeschlagene und neu gepflanzte Bäume werden zusätzlich bewässert.

 

 

Für die Fraktion: Dorothee Stoewahse

Die namentlich gekennzeichneten Beiträge stellen eine Auswahl der Tagesordnungspunkte dar und spiegeln die subjektive Sicht der schreibenden Räte und Rätinnen wieder. Die weitere Berichterstattung findet sich in der Tagespresse und im Gemeindeblatt. Öffentliche Beschlüsse werden bald auch im Bürgerinformationssystem einsehbar sein.

 

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Schlagwörter: Beschaffungsrichtline Klimaschutzgemeinde Windenergie


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